Die Angebote, die durch das Schulkanu Projekt ermöglicht werden, sind so vielfältig wie die teilnehmenden Schulen. Neben klassischen Arbeitsgemeinschaften gibt es Tagesausflüge, Exkursionen, Workshops und sogar Kanu als echtes Unterrichtsfach. Das Ziel des Projektes ist es bereits Grundschülern den Kanusport näher zu bringen und sie für den Sport zu begeistern. Diese Begeisterung gilt es dann in der weiteren Schullaufbahn zu fördern. Dazu sollen möglichst Angebote in vielen verschiedenen Disziplinen des Kanusports erfolgen und mit Inhalten und Qualifikationen weiterer Vereine und Verbände kombiniert werden (DLRG-Rettungsschwimmen, Sporthelferausbildung, Europäischer Paddelpass). Mit fortschreitendem Wissen und sportlichen Fertigkeiten erfolgt dann ein Perspektivwechsel hin zur Trainerrolle. Ältere Teilnehmer*innen der Projektangebote werden unter Anleitung dazu ermutigt ihr Können weiterzugeben und Grundschulkinder im Wassersport zu trainieren. Somit ist das Projekt als Kreislaufprozess aufgebaut. Zusätzlich ist jederzeit ein Vereinseintritt möglich. Neben einer breitensportlichen Ausrichtung im Bereich Kanuwandern oder Wildwassersport kann auch leistungssportlich Kanu-Slalom betrieben werden. Der WSC Lippstadt ist in dieser Disziplin derzeit einer der erfolgreichsten Vereine in NRW.
Beispiele für Angebote des Projektes
Von den Angeboten des Schulkanu-Projektes profitieren jährlich bis zu 450 Kinder. Im Jahr 2018 wurden zusätzlich über 40 Lehrkräfte und Übungsleiter des Ganztages oder von Kinder- und Jugenhilfeeinrichtungen ausgebildet. Einige Angebote sind dabei nur punktuell, andere finden über das ganze Jahr in einem wöchentlichlichen Rhythmus statt.
Allgemein
Vorträge und Workshops
Die Erfahrungen und die Organisationsstruktur des Projektes sind immer wieder nachgefragt für Veranstaltungen anderer Institutionen. Dazu gehören der Kanu-Verband NRW, der Kreissportbund Soest oder die Stadt Lippstadt. Die Leitung des Schulkanu-Projektes übernimmt diese Aufgaben gerne. So beispielsweise auch auf dem "Kongress 2020, Bildungsfaktor Sport - Aufwachsen und Lernen im Sportland NRW" von der Staatskanzlei, dem Schulministerium und dem Landessportbund NRW.
Materialpool
Kanusport ist eine kostenintensive Sportart. Daher bietet das Projekt allen beteiligten Schulen den Zugriff auf einen gemeinsamen Materialpool. Dieser umfasst Kajaks (Riverrunner, Creeker), SUPs, Canadier, einen Bootshänger und viele Ausstattungsmaterialien (Schwimmwesten, Spritzdecken, Paddel, Helme usw.). Bei Bedarf ist ergänzend auch eine Ausleihe des WSC-Vereinsmaterials möglich. Neben dem Material unterstützt das Projekt nach Absprache aus personell oder durch Unterrichtsmaterialien, Erfahrungen und Ideen.
Grundschulen
Kanu-Schnuppertraining
Oberstufenschüler*innen des Evangelischen Gymnasiums trainieren im Rahmen ihrer Sporthelferausbildung Grundschüler*innen Lippstädter Grundschulen. Sie planen dafür eine Doppelstunde des Grundschul-Schwimmunterrichts für Kinder der 3. oder 4. Klasse und führen sie im Lehrschwimmbecken spielerisch an das Wasser und das Kajak heran.
DLRG/Kanu-Kombiangebot im Ganztag
Im Ganztag der Friedrichschule und Nikolaischule Lippstadt wird gemeinsam mit der DLRG-Ortsgruppe Lippstadt vom Schulkanu-Projekt ein wöchentlich stattfindendes DLRG/Kanuangebot gemacht. Neben dem Rolltraining im Lehrschwimmbecken und ersten technischen Paddelerfahrungen auf dem Freigewässer des Lippekanals geht es im Angebot vor allem um eine spielerische Wasser- und Bootsgewöhnung. Dazu wird Kanufahren in vielfältiger Weise mit Schwimm-, Tauch- und ersten Rettungs- und Bergeübungen verbunden. Geleitet wird das Angebot gemeinschaftlich von einem Trainer des WSC und einem Sportlehrer des Evangelischen Gymnasiums, der auch Rettungsschwimmausbilder der DLRG ist. Dabei arbeiten die Verantwortlichen eng mit der Koordinierungsstelle des Ganztags vom Kreissportbund Soest zusammen. Die Einführung des Angebots wurde von Beginn an vom Referenten für den Schulsport des Kanu-Verbandes NRW begleitet.
Schnuppertraining im Verein und Ferienfreizeiten
In vielfältiger Form finden besondere Trainingsveranstaltungen durch den WSC Lippstadt statt. Diese können sowohl an die Grundschulangebote gekoppelt sein oder an das städtische Fereienfreizeitprogramm. Zusätzlich ist das reguläre Vereinstraining offen für interessierte Neukanauten.
Weiterführende Schulen
Zu den weiterführenden Schulen und Förderschulen, die Kanu in Lippstadt anbieten, gehören die Schule im Grünen Winkel, die Gesamtschule Lippstadt, das Gymnasium Schloss Overhagen, das Ostendorf Gymnasium und das Evangelische Gymnasium.
Fachübergreifender (Kanu-)Unterricht
Kanu als Unterrichtsfach ist eine der größten Neuerungen des Schulkanu-Projektes. Praktisches Training wird mit Theorie der Sportwissenschaften oder mit Inhalten von naturwissenschaftlichen Fächern und informatischen Kompetenzen kombiniert. Beispiele für solche Unterrichtsprojekte sind der Kurs "(Kanu)sport lernen und vermitteln" in der Mittelstufe des Evangelischen Gymnasiums oder der Projektkurs Sport in der Oberstufe der Schule. Im Mittelstufenkurs stehen die Kanudisziplinen Canadier und die Sporthelferausbildung des Landessportbundes NRW im Mittelpunkt. Der Oberstufenkurs kombinert unter anderem einen Kajak-Wildwasserlehrgang mit der sportartspezifischen Wasserrettung und dem Stand-Up-Paddling. Auch andere Schulen des Schulkanu-Projektes wollen ähnliche Kurse einführen. Das Schulkanu-Projekt unterstützt durch Materialausleihe und punktuelle personelle Hilfen. Verein und Schule stehen zur Evaluation und Entwicklung der Kanuinhalte in einem fortwährenden Erfahrungsaustausch, von dem beide Seiten profitieren.
Arbeitsgemeinschaften
Kanu als wöchentlich stattfindende AG, teilweise mit Rolltraining im Lehrschwimmbecken. Sowohl die Gesamtschule Lippstadt, das Ostendorf Gymnasium und das Evangelische Gymnasium bieten entsprechende AGs mit unterschiedlichen Disziplinschwerpunkten an. Dabei reicht die Ausrichtung vom Canadiersport, über das SUP bis hin zum Kajak im ruhigen oder bewegten Wasser. Das Schulkanu-Projekt stellt hier vor allem Material. Durchgeführt werden die AGs von Lehrkräften der Schulen.
Tagesausflüge und Fahrten
Praktisch alle teilnehmenden Schulen nutzen beständig das Bootsmaterial des Schulkanu-Projektes für eigenständige Fahrten auf den Gewässern der Region. Auch mehrtägige Fahrten finden an einigen Schulen regelmäßig statt. Das Schulkanu-Projekt unterstützte zudem bereits Wildwasser-Lehrgänge für Schüler*innen und Lehrkräfte in den Alpen mit Material und Trainern.
Für Lehrkräfte und Übungsleiter*innen
Alle Erfahrungen aus dem Schulkanu-Projekt werden immer wieder zwischen den Beteiligten ausgetauscht. Erprobte Ansätze, Übungsreihen und Materialien gehen dann die Fortbildungen des Projektes ein. Die Schulkanu-Leitung (WSC/Evangelisches Gymnasium) bietet jährlich Fortbildungsveranstaltungen an.
Kajak-Rolltraining im Schwimmbad
Neben dem Rolltraining des Vereins in Lippstadt hat das Schulkanu-Projekt über die Kanuschule des Kanu-Verbandes NRW Fortbildungsveranstaltungen im Lennebad in Hohenlimburg angeboten. Ähnliche Fortbildungen sind auf Nachfrage immer wieder möglich.
Grundkurs: Kajak und Canadier in der Schule
Die zuletzt jährlich in Lippstadt oder Hohenlimburg angebotene Fortbildung führt an grundlegende Paddeltechniken, und Rettungs- und Bergemaßnahmen im Canadier und Kajak heran. Zusätzlich werden Aspekte der Fahrtenorganisation und Durchführung und der Erlasslage besprochen. Auf Wunsch können auch Unterrichtsprojekte, die Möglichkeiten spezieller schulischer Gegebenheiten oder eine Stand-Up-Paddling-Einführung in die Fortbildung einfließen. Die Fortbildung kann über den Fortbildungskatalog der Bezirksregierung Arnsberg und die Kanuschule des Verbandes gefunden werden. Auf Nachfrage sind auch weitere Fortbildungen an anderen Orten möglich. Durch die Fortbildung kann die nach Erlasslage notwendige sportartspezifische Rettungsfähigkeit (Stufe 1: Zahmgewässer) für schulische Kanuangebote erlangt werden (siehe Link: Allgemeinbildende Schulen/Sportfortbildungen/weitere Träger).
Aufbaukurs: Kajak als Angebot in der Schule
Der Aufbaukurs setzt die Inhalte des Grundkurses fort. Theoretische und praktische Inhalte richten sich an den erhöhten Anforderungen im (stark) bewegten Wasser. Schulungsorte sind bisher die Kanustrecken in Lippstadt und Hohenlimburg gewesen. Im Kurs kann die sportartspezifische Rettungsfähigkeit der Stufe II (bewegtes Wasser) erworben werden. Umfangreiche Rettungs- und Bergemaßnahmen sind Teil der Fortbildung. Auch hier kann auf Wunsch auf schulische Gegebenheiten, andere Veranstaltungsorte oder Kanu als Unterrichtsfach eingegangen werden (siehe Link: Allgemeinbildende Schulen/Sportfortbildungen/weitere Träger) .
Individualisierte Fortbildungen
Auf Nachfrage haben wir über den Kanu-Verband NRW bereits mehrfach sehr individuelle Fortbildungen ausgerichtet. Dazu gehören beispielsweise ortsnah die Schulung der Paddelfähigkeit für einen einzelnen Tag, um mehr technischen Feinschliff zu erlangen oder für besondere andere Fragestellungen rund um Kanusport und Schule. Für Trainer*innen und Lehrkräfte des Projektes wurden unabhängig vom Verband Vereinsfahrten auf Flüssen der Region und in den Alpen durchgeführt.